Seit 1998 kümmert sich die Association for Standardisation of Automation and Measuring Systems, kurz ASAM, um einheitliche Standards für den Test elektronischer Automobilkomponenten. Heute zählt die Organisation weltweit über 250 Mitglieder, darunter auch SMART TESTSOLUTIONS. Mit der Unterstützung des ASAM-Standards XIL API lassen sich unsere Multi Channel Modules (MCM) für das Messen, Stimulieren und Simulieren in HIL-Systemen einsetzen.
Kaum ein Bereich der Fahrzeugtechnik entwickelt sich so rasant wie die Automobilelektronik. Immer mehr Steuergeräte regeln zahlreiche Elektronikschaltkreise, die zum Teil sicherheitskritische Funktionen steuern. Kein Wunder also, dass der Testaufwand seit Jahren wächst. Dieser Entwicklung trugen mehrere führende europäische Automobilhersteller bereits 1998 mit der Gründung der ASAM Rechnung. Das gemeinsame Ziel: Kosten und Zeiteinsatz für Entwicklungsprozesse im Bereich der Fahrzeugelektronik zu reduzieren.
Denn um Fehler beziehungsweise Schwachstellen eines elektronischen Systems zu finden und zu beseitigen, muss die dazugehörige Soft- und Hardware auf unterschiedlichste Weise in kürzester Zeit und im Rahmen eines festgelegten Budgets getestet werden. Können einmal erstellte Testfälle in verschiedenen Teststufen und auf verschiedenen Testplattformen wiederverwendet werden, steigert das die Effizienz dieser Tests enorm.
Möglich wird das durch den XIL-API-Standard, den die ASAM 2013 als Nachfolger des HIL-API-Standards veröffentlicht hat. Dabei handelt es sich um einen Standard für die Kommunikation zwischen der jeweils eingesetzten Testautomations-Software – etwa EXAM von Micronova oder ECU-TEST von Tracetronic – und den Komponenten eines HIL-Systems. Quasi eine gemeinsame Sprache, dank der bei der Programmierung der Testfälle nicht bekannt sein muss, welche spezifischen Konfigurationsbefehle zum Beispiel für die SMART MCM-Komponenten im HIL zu verwenden sind.
Als Basis für die gemeinsame Sprache stellt die XIL API standardisierte Klassen und Methoden zur Verfügung, um Daten zum und vom Prüfling zu übertragen. Die ASAM Testbench API ist gegliedert in funktionelle Gruppen, den sogenannten „Ports“, die spezifisch den Funktionen von Steuergeräten (ECU Control, ECU Measure), Netzwerk (Network), Fehlersimulation (EES), Diagnose (DIAG) sowie einem allgemeinen Port (MA) zugeordnet sind.
SMART TESTSOLUTIONS verwendet den allgemeinen MA Port (Model Access Port). Jedem MA Port können beliebig viele Signale zugewiesen werden, deren Inhalte (zugeordnete Werte) gelesen oder geschrieben werden können. Jedes Signal entspricht dabei genau einem Kanal eines bestimmten MCM-Moduls.
Voraussetzung dafür, dass die MCM-Komponenten über die XIL API angesteuert und damit in ein HIL-System integriert werden können, ist das sogenannte Mapping, bei dem den verschiedenen zu simulierenden Aktoren und Sensoren standardisierte Kurznamen zugeordnet werden. Anhand dieses Mappings werden die standardisierten Befehle aus der Testautomatisierungs-Software – etwa „Miss diese Variable“ – den jeweiligen Methoden-Aufrufen zugeordnet, mit denen die MCM-Komponenten gesteuert werden. Die physikalische Anbindung der MCM-Komponenten an das Testsystem erfolgt via Ethernet.
Stand heute hat SMART mehrere Temperaturmessbaugruppen, Drehzahlmessbaugruppen sowie Spannungsmessbaugruppen um die XIL API erweitert, so dass diese problemlos zur Aktor- oder Sensorsimulation in HIL-Systemen eingesetzt werden können. Die entsprechende Aufrüstung weiterer Komponenten der MCM-Familie läuft jedoch bereits auf Hochtouren.
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